Der heilige See in Pushkar

Die Nacht war….. was sollen wir sagen…. quasi nicht vorhanden. Dass es in Indien laut ist, wissen wir, dass es keine Isolation an den Häusern gibt auch, aber das war wirklich hart. An Einschlafen war nicht zu denken, da überall geredet, gesungen, telefoniert und über uns Möbelrücken gespielt wurde. Irgendwann kehrte dann Ruhe ein, aber um 04:00 Uhr war vorbei! Irgendeine Maschine mit Motor und Gepolter ging los. Wie uns später der Hotelbesitzer erklärte stellt der Nachbar morgens Essen her, das er dann tagsüber verkauft. Was das sein soll wissen wir nicht, aber da war uns klar, dass das keine Ausnahme war sondern uns auch in der nächsten Nacht den Schlaf rauben wird. Aber nein, das ist noch nicht alles. Die Maschine polterte bis um 06:00 Uhr und um 05:30 Uhr ging dazu noch Musik los. Na ja, Musik ist übertrieben, ein gebetsähnlicher Gesang bestehend aus einer einzigen Strophe, die in Endlosschleife bis ca. 07:30 Uhr dröhnte. Und dann natürlich wieder der ganz normale Alltagslärm des indischen Lebens…. Welcome to India! Aber so lieben wir es schließlich auch. Also, raus aus den Federn und mitmischen! Zuerst gab es wieder einen Tee, dieses Mal Ingwer-Limette mit Honig, der hatte es in sich und wir waren wach! Satt waren wir übrigens immer noch von der Paprika am Vortag. Wir schauten nochmals beim Kamelmarkt vorbei, aber heute waren noch weniger Kamele da, also ab zum See. Und da bot sich so einiges für unsere Augen und Ohren. Es macht so ein Spaß sich unter’s Volk zu mischen, aber wir mussten natürlich auch wieder für einige Selfies herhalten. Da kennen die Jungs und Mädels auch nix, es wird an dir gezerrt und gezogen bis du die richtige Position hast und wenn du mal nicht richtig in die Kamera schaust, dann bitte nochmal. Einer Schulklasse hatten wir es angetan, sie wollten wissen wo wir her kommen etc. Die üblichen Fragen eben, und als Winnie eines der Mädchen fragte ob sie einen Freund hat, waren alle peinlich berührt, es wurde gekichert und gegackert, total niedlich. Wir beobachteten das Treiben noch ein wenig von einer Dachterrasse bei einem Tee und deckten uns mit nützlichen und umnützlichen Souvenirs ein. Der Teemann unseres Vertrauens, gleich gegenüber von unserem Hotel, bot uns an, dass wir auch zum Essen zu ihm kommen können, das wollten wir auch machen. Wir schauten uns den Sonnenuntergang auf der Terrasse unseres Hotel an, entspannten uns ein wenig und gingen dann runter zum Abendessen. Wir dachten, wir sitzen draußen vor seinem Kiosk wo er auch den Tee ausschenkt, aber er lud uns in sein Haus ein. Zuerst schickte er aber alle seine Kinder raus. Wir sagten, dass sie wegen uns nicht gehen müssen, aber nein, wir seien seine Gäste und das ist okay so. Wir sollten uns auf den Boden setzen und dann kochte Muddie für uns! Grandios! Es gab Gemüse, weißen Reis, ein Curry in Form einer Kartoffel-Blumenkohl-Suppe, Chapati, Dal ( Linsen ), Aloe Vera Chutney, Bratreis mit Gemüse und zwischendurch reichte uns die Hausdame immer Mal eine kleine Leckerei, irgend so eine Zuckermasse, die wir zum Chapati essen sollten, eine Dattel und am Ende eine Art bröseliger Keks aus ganz viel Zucker und Zimt. Herrlich. Vaddi schaute immer mal nach dem Rechten, aber er musste ja draußen seine Kundschaft bedienen. Muddi konnte kein Englisch, saß aber trotzdem bei uns wir wir unterhielten uns mit Händen und Füßen. Es war einfach nur schön! Das sind so Momente, in denen wir unendlich dankbar sind, so etwas erleben zu dürfen.

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