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Unsere Tage in Udaipur

Unsere Tage in Udaipur

Das uns bisher unbekannte Udaipur entpuppte sich als Hochburg des Tourismus. Auch wenn hier “ viel “ los ist, immer noch kein Vergleich zu Thailand oder Vietnam. Nichtsdestotrotz sehnen wir uns nach dem beschaulichen Bundi zurück. Unser Unterkunft befindet sich auf der ruhigeren Seite von Udaipur mit Blick auf den tollen City Palast sowie die Altstadt. Ja was haben wir hier so getrieben…..?  Wir besichtigten den City Palast, streunten durch die vielen tollen Gassen auch Abseits der “ Touristenströme „, besuchten das berühmte “ Bagore-Ki-Haveli“ schauten uns auf dem tibetischen Markt um, ließen uns auf dem Gewürzmarkt etwas für Curries, Masalas und Öle erklären und genossen den tollen Blick von unserem Zimmer auf die tolle Altstadt. Auch wenn’s hier ein bisschen touristischer zugeht lohnen sich ein paar Tage Aufenthalt auf jeden Fall. Wir haben bei weitem nicht alles angeschaut, freuen uns aber jetzt schon auf unser nächstes Ziel.

Unsere tollen Tage in Bundi

Unsere tollen Tage in Bundi

Die Wahl des Hotels ware eine glatte 1. Zunächst kehrte aber der Schock ein, denn um 19:00 Uhr dröhnte so laut Musik, da dachten wir eine indische Kapelle steht bei uns auf dem Balkon. Zum Glück hörte dann die Musik gegen 22:00 Uhr auf. Dann noch ein kleines Feuerwerk, aber dann kam die Ruhe nach Bundi. Gegen 22:30 Uhr holte uns das Sandmännchen ab und wir schliefen durch bis 09:30 Uhr des nächsten Tages. Am ersten Tag hieß es erstmal ausruhen und die Nachbarschaft zu erkunden. Da ging es erst einmal um den äußerst verdreckten See – roch nach Stinkbombe, aber zum Glück haben wir Schnupfen – sowie zu den ortsbekannten Lassi und Tee Männern. Ansonsten kurierten wir ein wenig unsere Erkältung aus. In diesem Ort konnten wir endlich mal wieder ein wenig Ruhe genießen ( z.B. Schlafen ohne Ohrstöpsel ;-)).  Der Ort bisher nur leicht touristisch angehaucht ist eine Wohltat.

Am zweiten Tag – uns ging es uns schon viel besser – stand der City Palast ( ca. 300 Jahre alt ) sowie das darüberliegende Fort ( ca. 700 Jahre alt ) auf unserem Erkundungsplan. Beide Sehenswürdigkeiten hatten schon bessere Tage gesehen, aber trotzdem hat es uns super gut gefallen. Die Mischung aus teilweise verfallen und wenig Tourismus tat echt gut. Der Palast wurde vom letzten Maharadscha bis 1945 bewohnt. Dieser – auch der letzte seiner Art hier in Bundi – verstarb 2010 und seit eben diesem Jahr streiten sich nun die Verwandten um das Erbe. Den Palast kann man seit dem Jahr 2000 wieder besichtigen. Aber seit 1945 wurde fast nichts daran verändert. Wir verbrachten den ganzen Tag in beiden “ Gebäuden “ mit im Gepäck mal wieder schönstes Wetter. Das Fort ist bereits überwuchert und nur mit Not findet man wieder einen kleinen Pfad. Immer mit dabei – hat man uns am Eingang in die Hand gedrückt – ein Holzstab zur Vertreibung von Testosteron gesteuerten Affen. Wir haben davon nichts gemerkt, lag vielleicht auch daran, dass ich ( Winnie ) seit ein paar Tagen nicht geduscht habe 😉 Nach der Besichtigungstour gönnten wir uns bei “ Jay “ und seiner Familie einen Lassi. Super nett die Familie und man wollte uns gleich für’s Abendessen da behalten. Die Christl wurde dann auch noch in die Familie aufgenommen ( siehe TOPS & FLOPS ). Zum Abendessen ging es dann in Richtung “ Neustadt “ auf einen lokalen Markt, Dort gab es Nudeln für EUR 0,50 pro Portion. Keine Touristen, nur Locals und gutes Essen.  Wir machten uns dann auf ins Hotel und genossen den Abend auf unserem Balkon, Natürlich zogen weitere Umzüge an unserem Hotel vorbei, gekrönt mit einem Feuerwerk. Gegen 22:00 Uhr war dann wieder alles “ ruhig „.

Der letzte Tag stand ganz im Zeichen von Entspannung, Lesen, Tee trinken, Essen , Reisevorbereitungen und nochmals Entspannung.  Hier in Bundi hat es uns sehr sehr gut gefallen. Hier könnte man es auch mal länger aushalten.

Maharani Christl

Maharani Christl

Über Jahre hinweg konnte sich die Christl gegen diese Sitte wehren. Alles geschah aus Freundlichkeit und die Christl konnte einfach nicht nein sagen. Der Klebepunkt konnte schnell wieder entfernt werden ( Erinnerte mich an meine Schulzeit…… Für gute Leistungen gab es einen Punkt auf den Schreibtisch ). Welcome to India Christl. Mach schnell wieder weg das Ding, ist einfach nur Touri

Reisetag von Pushkar nach Bundi

Reisetag von Pushkar nach Bundi

Über die Nacht müssen wir euch ja nichts erzählen, nicht anders als erwartet war es sehr laut. Wir hatten vielleicht zwei bis drei Stunden Schlaf. Aber so konnten wir wenigstens früh aufbrechen. Also Sachen packen, auschecken, Tee trinken ( sowie Brille abholen, die Winnie am Abend vergessen hatte ;-)) und ab zum Bus Terminal. Wir mussten erst ca. 30 Minuten nach Ajmer fahren und dort dann umsteigen. Die Fahrt nach Bundi dauerte ca. 5 Stunden und war ganz okay, wir waren die einzigen Langnasen im Bus, sonst nur Locals, so mögen wir das. Die Ankunft in Bundi war ganz unaufgeregt, keiner der uns nervte, wir sollen doch unbedingt mit seinem Tuk-Tuk fahren oder in sein Hotel kommen. Ganz ungewohnt. Wir machten uns zu Fuß auf die Suche nach einer Unterkunft, denn vorgebucht hatten wir dieses Mal nichts. Unser Ziel war der See und nicht direkt die Altstadt, in der Hoffnung etwas Ruhe zu finden. Was wir auf dem Weg sahen, gefiel uns schon mal. Eine kleine Stadt mit engen Gassen, alten Gebäude, netten Menschen, toller Atmosphäre und immer mit Blick auf den Palast und die Festung. Direkt unterhalb der Festung, am See mit einem schönen Garten fanden wir unser Hotel ( Nasal Sagar Palace ). Hier fühlen wir uns wohl und jetzt heißt es entspannen, denn wir sind sehr, sehr müde und haben uns beide eine dicke Erkältung eingefangen.

 

Der heilige See in Pushkar

Der heilige See in Pushkar

Die Nacht war….. was sollen wir sagen…. quasi nicht vorhanden. Dass es in Indien laut ist, wissen wir, dass es keine Isolation an den Häusern gibt auch, aber das war wirklich hart. An Einschlafen war nicht zu denken, da überall geredet, gesungen, telefoniert und über uns Möbelrücken gespielt wurde. Irgendwann kehrte dann Ruhe ein, aber um 04:00 Uhr war vorbei! Irgendeine Maschine mit Motor und Gepolter ging los. Wie uns später der Hotelbesitzer erklärte stellt der Nachbar morgens Essen her, das er dann tagsüber verkauft. Was das sein soll wissen wir nicht, aber da war uns klar, dass das keine Ausnahme war sondern uns auch in der nächsten Nacht den Schlaf rauben wird. Aber nein, das ist noch nicht alles. Die Maschine polterte bis um 06:00 Uhr und um 05:30 Uhr ging dazu noch Musik los. Na ja, Musik ist übertrieben, ein gebetsähnlicher Gesang bestehend aus einer einzigen Strophe, die in Endlosschleife bis ca. 07:30 Uhr dröhnte. Und dann natürlich wieder der ganz normale Alltagslärm des indischen Lebens…. Welcome to India! Aber so lieben wir es schließlich auch. Also, raus aus den Federn und mitmischen! Zuerst gab es wieder einen Tee, dieses Mal Ingwer-Limette mit Honig, der hatte es in sich und wir waren wach! Satt waren wir übrigens immer noch von der Paprika am Vortag. Wir schauten nochmals beim Kamelmarkt vorbei, aber heute waren noch weniger Kamele da, also ab zum See. Und da bot sich so einiges für unsere Augen und Ohren. Es macht so ein Spaß sich unter’s Volk zu mischen, aber wir mussten natürlich auch wieder für einige Selfies herhalten. Da kennen die Jungs und Mädels auch nix, es wird an dir gezerrt und gezogen bis du die richtige Position hast und wenn du mal nicht richtig in die Kamera schaust, dann bitte nochmal. Einer Schulklasse hatten wir es angetan, sie wollten wissen wo wir her kommen etc. Die üblichen Fragen eben, und als Winnie eines der Mädchen fragte ob sie einen Freund hat, waren alle peinlich berührt, es wurde gekichert und gegackert, total niedlich. Wir beobachteten das Treiben noch ein wenig von einer Dachterrasse bei einem Tee und deckten uns mit nützlichen und umnützlichen Souvenirs ein. Der Teemann unseres Vertrauens, gleich gegenüber von unserem Hotel, bot uns an, dass wir auch zum Essen zu ihm kommen können, das wollten wir auch machen. Wir schauten uns den Sonnenuntergang auf der Terrasse unseres Hotel an, entspannten uns ein wenig und gingen dann runter zum Abendessen. Wir dachten, wir sitzen draußen vor seinem Kiosk wo er auch den Tee ausschenkt, aber er lud uns in sein Haus ein. Zuerst schickte er aber alle seine Kinder raus. Wir sagten, dass sie wegen uns nicht gehen müssen, aber nein, wir seien seine Gäste und das ist okay so. Wir sollten uns auf den Boden setzen und dann kochte Muddie für uns! Grandios! Es gab Gemüse, weißen Reis, ein Curry in Form einer Kartoffel-Blumenkohl-Suppe, Chapati, Dal ( Linsen ), Aloe Vera Chutney, Bratreis mit Gemüse und zwischendurch reichte uns die Hausdame immer Mal eine kleine Leckerei, irgend so eine Zuckermasse, die wir zum Chapati essen sollten, eine Dattel und am Ende eine Art bröseliger Keks aus ganz viel Zucker und Zimt. Herrlich. Vaddi schaute immer mal nach dem Rechten, aber er musste ja draußen seine Kundschaft bedienen. Muddi konnte kein Englisch, saß aber trotzdem bei uns wir wir unterhielten uns mit Händen und Füßen. Es war einfach nur schön! Das sind so Momente, in denen wir unendlich dankbar sind, so etwas erleben zu dürfen.