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Penghu ein Irrtum

Penghu ein Irrtum

Unser nächstes Ziel, die viel angepriesene Insel Penghu. Mit einem Sammeltaxi ging es um 07:30 Uhr los vom Bahnhof in Tainan. Wir teilten uns das Taxi mit zwei weiteren Gästen aus Taiwan. Um 09:15 Uhr in Budai angekommen ging es mit der Fähre Nummer 3 pünktlich um 10:00 Uhr auf zur Insel Penghu. Da wollten wir die restlichen Tage chillen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Die Überfahrt dauert lediglich 1,5 Stunden, genügend Zeit für viele Passagiere sich teils heftig zu übergeben. Der Kotzstab ging an uns vorüber nur der Christl war bei der Überfahrt ein wenig mulmig, da das Schiff ja hätte kentern könnte. Meine durchaus tollen Kommentare konnten hier leider nicht helfen. Das war schon ein toller Seegang aber mich – Winnie, als alten Butterfahrt Experten – konnte nichts erschüttern. So ähnlich hatte es sich zugetragen…. 😉 Zum Ende der Fahrt durften wir sogar noch ans Oberdeck, kein Wunder denn wir waren fast die Einzigen, die noch nicht in die Plastiktüte geschaut haben. Die Mannschaft hat sich wahrlich gefreut, dass das einzige Team Langnasen die Überfahrt unbeschadet überstanden hat. Einige Daumen nach oben ernteten wir dafür!

Bereits von der Fähre nahmen wird Abschied von der Inselidylle. Alles zubetoniert, asiatische Kleinstadt-Hölle vom Allerfeinsten… Aber warum hatten wir auch eine andere Erwartung? Oder, warum hatten wir überhaupt eine Erwartung?? Das sollte bestraft werden. Dass wir nicht in dem Hauptort bleiben, war von vornherein klar, wir haben uns einen Strandabschnitt etwas abseits ausgesucht. Ein Taxi brachte uns dort hin….. Da war nichts! Eigentlich ja genau das Richtige für uns, aber doof wenn die Hotels geschlossen haben. Un die, die geöffnet hatten waren unverschämt teuer. Nein, so leid es uns tut, aber die Insel hatte keine Chance mehr bei uns.

Zurück im Hauptort setzten wir uns in den Family Mart um nach den nächsten Flügen zu schauen, denn eins war klar, mit der Fähre wieder zurück… Auf gar keinen Fall. Und warum lang überlegen, es soll zurück nach Kenting gehen. Da haben wir uns wohl gefühlt und konnten uns toll entspannen. Um 15:50 Uhr ging der nächste Flug, online buchen ging nicht, also schnell zum Flughafen. Es waren noch Plätze frei, aber gerade als die nette Dame buchen wollte, war plötzlich nur noch ein Platz frei. Oh nein… Aber ein paar Telefonate und Gespräche mit ihren Kollegen und es hat doch noch geklappt. Nächste Hiobsbotschaft, nur 10 kg Gepäck pro Person plus Handgepäck sind erlaubt. Wir hatten 12 und 15. Okay, kein Problem das kriegen wir hin, mehrere Schichten anziehen und umpacken. Die Wage zeigte bei beiden Rücksäcken noch immer 11 kg an. Das geht nicht, sagte der Kollege der Fluggesellschaft. Also weiter umpacken…. Und dann teilte uns die Kollegin mit, das würde schon gehen, kostet 12 Taiwandollar per Kilo… Na das hätten sie ja gleich mal sagen können, das sind umgerechnet ca. 35 Cent… Für was bitte der ganze Stress ?? Aber dann lief alles reibungslos. Der Flug mal wieder pünktlich und in Kaohsiung warteten wir auch wieder nur 20 Minuten auf den Bus nach Kenting.

Kenting erreichten wir um 19:30 Uhr, aber da wir uns hier ja schon auskennen, kein Problem. Ab zu unserem „alten“ Hotel! Wir bekamen ein größeres Zimmer und fühlten uns direkt wieder wohl! So, jetzt haben wir uns aber Entspannung wirklich verdient. Und das war es von dieser Stelle! Wir sagen Tschüß und sehen uns in Hamburg!

Tainan

Tainan

Wiedermal nur läppische 50 Kilometer liegt unser nächstes Ziel entfernt, die frühere Hauptstadt Taiwans, Tainan. Die Hotelsuche war diese Mal gar nicht so einfach, denn in den meisten Unterkünften war gar kein Personal mehr anwesend und eine Klingel gab es auch nicht. Online buchen und Self-Check-In, war hier die Devise… Vergeblich standen wir vor der Unterkunft unserer Wahl. Aber durch die Eingangstür konnten wir auf einer großen Tafel das Wifi-Passwort und zwei Telefonnummern erkennen. Den nächsten Passanten baten wir prompt für uns anzurufen und das bei bei diesem äußerst netten Völkchen hier auch gar kein Problem. Nur 2 Minuten später öffnete uns der Reinigungs-Junge die Tür, rief für uns die Besitzerin an und wir konnten alles regeln. Einchecken konnten wir erst ab 16:00 Uhr, aber wir durften unsere Klamotten schon ins Zimmer bringen und machten uns gleich auf zur Stadt-Erkundung. Viele Tempel und alte Gebäude sind hier zu bewundern und so legten wir wieder einige Kilometer zu Fuß zurück. Wir müssen aber gestehen, dass wir Sightseeing-Müde sind, tut uns leid für die schönen Tempel, aber wir haben schon zu viele gesehen. Auf dem Nachtmarkt trauten wir uns heute endlich mal an Stinky-Tofu ran. Eine Spezialität in Taiwan, die man überall riechen kann, und das nicht gerade angenehm. Aber so schlimm war es gar nicht, für diesen Geruch eher recht nüchtern.

Am nächsten Tag, immer noch Sightseeing-Müde, verließen wir erst kurz vor Mittag das Hotel, aßen eine schöne Portion Nudelsuppe und regelten die Weiterreise nach Penghu Island, wo wir die letzten Tage entspannen wollten. Wir fuhren mit dem Bus nach Anping, in das alte Hafengebiet von Tainan, heute weitestgehend verlandet. Aber auch hier waren wir nicht mehr wirklich zu begeistern. Wir dachten, dass vielleicht am Wasser unsere Motivation zurück kommt, aber das war leider nicht so. Da war nämlich gar nichts los, außer dass es anfing zu regnen. Was wir heute auf gar keinen Fall machen wollten, war wieder so einen langen Fußmarsch zurück legen… Wir sind kläglich gescheitert 😉 Nach einer ausgiebigen Dusche gönnten wir uns ein tolles Abendessen im Sushi Express, das haben wir uns verdient!

Kaohsiung – Foguangshan und Lotus-See

Kaohsiung – Foguangshan und Lotus-See

Heute stand die Besichtigung von der Tempelanlage Foguangshan auf dem Plan, die größte Buddhistische Klosteranlage in Taiwan, mit einem riesigen sitzenden Buddha und einer Zahnreliquie, die von dem Begründer des Buddhismus, Sakyamundi Buddha, stammen soll. Die Anlage liegt ca. 50 Autominuten von Kaohsiung entfernt. Wir wollten den Bus nehmen, aber am Bahnhof angekommen fing uns ein Taxifahrer ab, der schon 4 Indonesier im Schlepptau hatte. Da wir 20 Minuten auf den Bus hätten warten müssen und das Taxi nur 1 Euro teurer war, zudem auch noch schneller, zögerten wir nicht lange. Wir verbrachten 3 1/2 tolle Stunden auf der Anlage, zu unserem Erstaunen war mal wieder nichts los hier. Wirklich gigantisch das ganze. Mit dem Taxi ging es auch zurück zur Bahnstation, wo wir erstmal eine ordentliche Mahlzeit zu uns nahmen, denn irgendwie kam das Essen heute zu kurz. Die Waffel mit Eicreme musste auch wieder abtrainiert werden, also gingen wir noch eine Runde um den Lotus-See, schön kitschig, wie der Asiate es mag, mit vielen bunten Tempeln, Türmen, Figuren etc. Ein Abstecher zum Nachtmarkt durfte natürlich nicht fehlen, auch wenn wir noch immer satt waren… Aber Winnie hat mal wieder sein Talent beim Ringewerfen bewiesen: eine Flasche Taiwanesischer Asti-Spumante und irgendein Vodka-Gesöff… wir durften es in Bier umtauschen 😉

 

Kaohsiung

Kaohsiung

Unser nächstes Reiseziel liegt nur zwei Stunden von Kenting entfernt, also keine Hektik! Um neun waren wir an der Bushaltestelle und keine 5 Minuten später kam der Bus. Also das mit den „Öffis“ haben die Taiwaner wirklich drauf, da könnten wir uns mal eine Scheibe von abschneiden! Allerdings gibt es auch hier Staus, somit kamen wir erst nach drei Stunden in Kaohsiung an. Bei dem ersten Hotel, das wir anschauten, schlugen wir auch gleich zu. Und los ging die Stadtbesichtigung. Auf dem Plan stand der Love-River und der Hafen. Auf den ersten Blick ist Kaohsiung eine schäbige Hafenstadt, aber mit viel Charme. Und auf den zweiten Blick, oho…. Wahnsinn, was die hier aus den alten Speichern am Hafen gemacht haben, das kann sich sehen lassen. In den alten Gemäuern befinden sich viele kleine Cafés, Restaurants und tolle Shops mit Handwerkskunst. Wir fühlen uns wohl hier. Zum Abendessen haben wir uns einen Nachtmarkt ausgesucht, wie soll es auch anders sein. Das gefällt uns einfach super hier.

 

Entspannung in Kenting

Entspannung in Kenting

Bereits am Vorabend hatten wir uns die Bahntickets am Bahnhof gekauft. Schwerer Schock, denn Abfahrt bereits um 07:39 Uhr ab Yuli Bahnhof. Zunächst ging es per Bahn von Yuli auf die andere Seite der Insel nach Faoling. Angekommen in Faoling erkundigten wir uns nach der Busverbindung nach Kenting. Die Tickets waren schnell gekauft und der Bus kam dann auch schon 4 Minuten später um die Ecke. Nach 45 Minuten Busfahrt erreichen wir Kenting. Das Wetter hatte Potential. Von der Hauptstrasse machten wir uns auf zur Strandseite um uns eine tolle Unterkunft zu suchen. Der Erfolg stellte sich schnell ein. Sofort war uns klar, hier wird nichts weiter gemacht als Essen, Bierchen und ein wenig beachen. Und genau so verbrachten wir die nächsten Tage. Es war klasse !

Unsere Begegnung mit der Portugiesischen Galeere / Floating Terror – oder einfach Qualle – in TOPS und FLOPS.

 

Yuli – Walami Trail und Taglilien von Liushidan

Yuli – Walami Trail und Taglilien von Liushidan

Wir haben so Gut wie lange nicht mehr geschlafen. Heute sollte es früh los gehen, denn wir haben einiges auf dem Zettel. Hunger hatten wir nicht, also packten wir uns nur ein paar Bananen und reichlich Wasser ein und machten uns auf den Weg zum Ausgangspunkt des Walami-Trail, den wir heute wandern wollen. Zumindest die ersten 4 Kilometer, denn danach braucht man eine Genehmigung. Ein toller und recht einfacher Weg, aber trotzdem lief uns bei der Hitze der Schweiß. Wir lassen hier die Bilder sprechen, denn die Natur hier ist unbeschreiblich schön. 

Zurück am Ausgangspunkt fuhren wir weiter zum nächsten Highlight. Eigentlich ja nicht unser Ding, mehrere Unternehmungen an einem Tag zu machen, aber was soll’s, bei drei Wochen und so vielen Highlights muss das eben mal sein. Es ging auf 1000 Meter Höhe zu einem Taglilien-Anbaugebiet. Im August und September ist Blüte- und Erntezeit. Die Felder erstrecken sich über die Berge und leuchten in einem schönen Orange. Und Außenrum die tolle Berglandschaft von Hualien County. Die Blütenknospen werden als Nahrungsmittel verwendet. Wir haben frittierte Lilienknospen probiert. Wir schmeckten mehr lediglich “ frittiert “ die Pflanze kam da ein wenig zu kurz. Natürlich war die Landschaft und die Blümchen grandios, das Verhalten der Asiaten stand dem aber in nichts nach.  Verteilt auf den ganzen Hügeln, Naturfotografen, verliebte im Lilienfeld und unendlich viele Poser. Ein Traum hier zuzuschauen. Auch hier mal wieder nix von Langnasen zu sehen. Am späten Nachmittag machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. Wir wollten eigentlich nochmals in die Thermalquellen, entschieden uns dann aber für die klimatisierte Unterkunft. Mal wieder ein toller Tag im schönen Taiwan.