Wir erkennen uns kaum wieder, denn auch für heute haben wir uns einer kleinen Gruppe angeschlossen, die den angrenzenden Wald / Dschungel erkunden wird. Als Guide dabei, unsere liebe Abu. Auch für heute haben wir eine 6er Gruppe zusammen bekommen ( IDR 50.000 pro Person ). Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir nach dem Frühstück starten. Dann können wir uns am Nachmittag noch schön entspannen. Die Entspannung ist bis dato eindeutig zu kurz gekommen ;-). Die Touris werden angewiesen lange Hosen und feste Schuhe zu tragen, denn es geht durch dichten Dschungel und teils matschiges Terrain. Abu selbst springt barfuß, mit kurzer Hose und einer Machete bewaffnet durch den Wald. Man merkt schnell: das ist ihre Heimat. Leichtfüßig und völlig in ihrem Element machten wir uns auf den Weg. Mit von der Partie, unser vierfüßiger Freund Bobby, auch er hatte richtig Spaß. Nicht weit entfernt vom PokiPoki gab es die erste Lehrstunde. Hier wird nämlich Palmzucker hergestellt und die erste Palme, die wir zu sehen bekamen war ausgestattet mit langen Bambusrohren, in die der flüssige Zucker hineinläuft. Die Flüssigkeit muss zweimal am Tag geleert werden, sonst wird sie zu Alkohol…. Hmmm, klingt auch gut… Aber man kann den Alkohol nur in den ersten Stunden trinken, sonst wird er zu stark. Ein Stück weiter kamen wir an einer. Produktionsstätte vorbei. Hier wird die Flüssigkeit in einem Wok über dem Feuer gekocht. Den noch warmen Zuckersaft durften wir probieren. Wow, war das lecker. Aber das ist nicht der einzige Zucker hier im Dschungel. Mit der Machete schälte Abu für jeden von uns eine Stange Zuckerrohr, das Eis des Dschungels. Man beißt in das Zuckerrohr und zieht dann die süße Flüssigkeit raus, die Fasern selbst kann man aber nicht essen. Sehr erfrischend und zuckersüß. Alle paar Meter gab es Pflanzen, Sträucher und Bäume, die auf irgendeine Weise verarbeitet werden kann. Meistens als Gemüse oder Medizin. Total beeindruckend was der Wald alles so hergibt und mit der Kombination, dass das Meer auch direkt vor der Tür liegt, bracht man hier auch keinen Supermarkt. Abu führte uns noch zu ihrem eigenen Grundstück im Wald, wo es junge Kokosnuss zu trinken gab, dann besuchten wir noch zwei ihrer Ziegen und machten uns auf dem Weg ins Dorf. Die Dorfbewohner begrüßten uns mal wieder in gewohnter Freundlichkeit, einfach schön. Am Anleger wartete schon das PokiPoki-Boot „Emma“ auf uns. Wir waren wirklich geschafft und selbst Bobby, der sich normalerweise weigert ins Boot zu hüpfen, sprang über seinen Schatten, denn die Option alleine zurück durch den Dschungel zu laufen, gefiel ihm dieses Mal wohl nicht so gut. Ausgerüstet mit Papaya, Zuckerrohr und einer riesigen Zitrone/Limette kamen wir zurück in unsere Unterkunft. Eine Dusche, dann Mittagessen und dann nur noch Entspannung. Das lässt sich hier aushalten.
Kaum im PokiPoki angekommen ging es auch schon auf den ersten Schnorchelausflug. Immer am Vorabend, nach dem Abendessen wird in die Runde gefragt wer, was am nächsten Tag machen will. Die Gruppen formieren sich dann. Zusammen mit 4 weiteren Menschen haben wir uns für den Halbtagesausflug zum nahegelegnen Atoll entschieden ( IDR 600.000 für das Boot / Max. 6 Personen ). Bei schönem Wetter bekamen wir einen tollen ersten Eindruck über die Schnorchel-Unterwasserwelt. Schöne Korallen und bunte Fische gab es zu sehen, eine sehr entspannte Schnorchelei. Auf dem Rückweg haben wir dann noch eine paar Delfine gesehen. Ein schöner Ausflug, aber hier geht doch noch mehr oder ? Ach übrigens, das hier alles ist traumhaft !
Unsere erste Station auf den Togians wird die Insel Batudaka sein. Dort haben wir uns zunächst für 4 Tage im PokiPoki einquartiert. Buchung läuft hier über WA. Einen Kontakt für Fährabfahrten etc hat uns Noni mit auf den Weg gegeben. Der Eddy hat uns mit wertvollen Informationen gefüttert. Die „ public boat „ sollte um 10:00 Uhr abfahren, die neue Abfahrtszeit korrigierte Eddy über Nacht auf 09:00 Uhr. Um 08:00 Uhr machten wir uns per TukTuk auf den Weg zum Terminal. Dort angekommen war schon einiges los und wir trafen mal wieder auf Udo und weitere Reisebekanntschaften. Warum sind die denn alle noch hier obwohl alle schon einen Tag früher gefahren sind ? Ganz einfach, denn aufgrund des schlechten Wetters hat die „ Hafenbehörde „ angeordnet, dass keine offiziellen Fähren / Schiffe den Hafen verlassen dürfen. Das Wetter hatte sich gegenüber dem Vortag sehr gebessert, trotzdem gab es auch an unserem Abreisetag kein grünes Licht der örtlichen Behörden. Was tun sprach Zeus ? Die findigen Guides hatten natürlich eine Lösung und die hieß, dass ein privates Boot zur Verfügung gestellt werden könnte. Schnell hatten wir 7 Leute zusammen. Kosten für das Boot 3,5Millionen……. Ziemlich teuer das ganze, wir einigten uns mit den anderen Reisenden, dass wir nur IDR 250.000 pro Person ( anstatt IDR 500.000 ) zahlen können / wollen. Wir haben ja Zeit und hätten auch noch einen Tag warten können. Nach einigem Hin und Her, Kapitän finden, Boot betanken und den richtigen Einstieg zwischen den „ Fähren „ finden ging es dann um 11:00 Uhr los. Kleines Boot aber zum Glück war das Meer ruhig. Solche kleinen privaten Boote „ dürfen „ den Hafen verlassen, weil diese angeblich nicht im Visier der Hafenbehörden sind. Wer nun Böses glaubt……. Nach 2 Stunden erreichten wir dann das Araya Resort bei Bomba ( auf Batudaka ).Da der Kapitän das Gewässer um das PokiPoki nicht kennt, mussten wir schon beim Araya raus. Dort wartete aber schon das Feederboot vom PokiPoki auf uns. Unsere Klamotten haben wir dann entspannt umgeladen und für den Rest der Strecke benötigten wir noch 15 Minuten ( kostenloser Abholservice vom PokiPoki ). Am PokiPoki wurden wir herzlich empfangen, wir bezogen unseren „ light Bungalow „ nur wenige Meter vom Wasser entfernt ( IDR 320.000 pro Nacht / Nase inkl. 3 Mahlzeiten, Tee, Kaffee und Wasser ). Von Abu bekamen wir dann noch eine kleine Einweisung was hier so alles geht. Unser erster Eindruck, mit dem PokiPoki haben wir die richtige Entscheidung getroffen. Ein Paradies auf Erden. Ach ja, neben den PokiPki Haustieren ( 2 Katzen und 2 Hunde ) haben wir unser eigenes Haustier im Zimmer. Wir teilen uns unseren WG Bungalow mit einer wilden Fledermaus. Das Teil flattert hier ab Dämmerung wild durch die Gegend. Dank Moskitonetz können wir den Vogel aber auf Abstand halten.
Die ca. 200 Kilometer von Tentena nach Ampana kann man per Taxi oder mit dem lokalen Verkehrsmitteln zurücklegen. Wir haben uns natürlich für den günstigeren Weg mit den Öffis entschieden. Zunächst ging es per Bemo ( Sammeltaxi ) von Tentena nach Poso . Noni war so freundlich und hat uns zwei Plätze reserviert. Pünktlich um 08:30 Uhr wurden wir vom Bemo eingesammelt, wir erreichten Boso 2 Stunden später. Eine kleine Aufgabe haben wir noch mitbekommen, denn ein französisches Pärchen ( Leo und Sophie ) haben eine Wasserflasche in einem Bemo liegen lassen. Da wir das identische Ziel auf den Togians haben, hat es sich angeboten, dass wir die Flasche mitnehmen. In Boso haben wir dann die Flasche übernommen. In Boso angekommen erkundigten wir uns über die Weiterfahrt nach Ampana. Wir hören wohl nicht richtig, Abfahrt erst ca. 14:30 Uhr ? Aufgrund einer drastischen Erhöhung der Benzinpreise sollen sich die Fahrzeuge an der Tankstelle stapeln. Deshalb soll es – wenn überhaupt – erst um 14:30 Uhr losgehen. Das ist uns viel zu spät also machten wir uns auf zur Straße in Richtung Ampana. Es regnet und auf den Straßen ist wenig los. Wir versuchen unser Glück mal per Anhalter. Das erregte natürlich wieder Aufsehen, viele Menschen um uns herum erkundigten sich nach unserem Ziel und beteiligten sich fleißig an der Suche nach einem Fahrzeug. Nach ein paar Versuchen ( Angebot 1 / IDR 600.000, Angebot 2 / IDR 500.000 ) ging es dann per SUV weiter ( innen dreckig aber gutes Auto ). Das war nicht so richtig per Anhalter, denn wir zahlten IDR 150.000 pro Person. Das war so ungefähr der Preis, den wir auch normalerweise hätten zahlen müssen. Nach ca. 5 Stunden Fahrt, es regnete in Strömen und Ampana stand unter Wasser erreichten wir das Oasis Hotel in Ampana. Von Außen schrotti aber drinnen wurde ordentlich modernisiert. Wir nahmen das günstigste Zimmer für IDR 181.500. Wie immer sehr sehr nette Menschen, Unterkunft echt OK. Wir haben hier noch so einiges zu erledigen. Reiseberichte schreiben, neue SIM Karte kaufen, Geld für die Togians abheben und Insel bzw. Unterkunft aussuchen. Wir haben alles erledigen können, zum Abendessen ging es in eine Karaoke Bar.Jetzt aber ab ins Bett…
Noni aus dem Victory Guesthouse entpuppte sich nicht nur als netteste Person Indonesiens sondern auch als eine hervorragende Informationsquelle. Unser Deluxe Zimmer, einfach aber mit Warmwasser und einem schönen Gemeinschaftsbereich. Wir können gar nicht oft genug betonen wie wohl wir uns bei Noni + Familie fühlten. Wir haben bei Noni die Seele baumeln lassen und ein wenig Reiseplanung betrieben. Was geht hier noch so…. ?Für einen Tag mieteten wir uns einen Scooter ( IDR 100.000 ) und machten damit die Gegend unsicher. Von Noni erhielten wir einen Zettel mit vielen nützlichen Information sowie den Sehenswürdigkeiten von Tentena. Dazu kam dann noch einiges an Handgeschreibsel dazu, denn wir hatten ja auch noch ein paar Fragen. Zunächst ging es zum ca. 12 Kilometer entfernten Saluopo Wasserfall. Der wurde von Noni nur beiläufig erwähnt „ nach dem Motto „ da isn Wasserfall „ wir dachten, OK ein weiterer Wasserfall auf unserer Liste. Dort angekommen – Eintritt ganze IDR 20.000 – erwartete uns eine Überraschung. Nicht nur eine intakte Infrastruktur gibt es hier ( Wege, Sitzmöglichkeiten, Toiletten ) auch der Wasserfall war mega geil. Nicht einfach so runter vom Berg, nein das Wasser strömte über insgesamt 12 Kaskaden. In vielen darunterliegenden Pools konnte man auch baden ( uns war es zu kalt ;-)). Ein weitere Sehenswürdigkeit ist der See von Tentena. Aktuell gibt es wohl keine Rundfahrten auf dem See, aber der See verfügt über kleine Strandabschnitte. Die Strandabschnitte sind meistens von irgendwelchen Resort „ belegt „Es hat aber keiner was dagegen – war eh nichts los – wenn man einfach in das Resort spaziert und sich an den Strand setzt. Wir verbrachten den Nachmittag am See und badeten auch ein wenig. Immer am Sonnabend – und wir waren zufällig auch an einem Sonnabend in Tentena – gibt es eine Aufführung der Schule. Noni legte uns einen Besuch nahe, denn eine Nicht sollte an diesem Abend auftreten. Es sollte um 19:00 Ihr losgehen, wir gingen um 20:00 Uhr los und warteten noch 15 Minuten. Eben typisch Indonesien, wir lieben es. Nach der Tanzaufführung baten uns die beiden Moderatoren auf die Bühne. Da standen wir dann uns durften uns vorstellen, bekamen dann noch Strohhütte aufgesetzt. Das war natürlich genau unser Ding. Wir wollten uns schon aus dem Staub machen, wurden aber aufgehalten, denn wir sollten unbedingt noch den Tentena Tanz mitmachen. Die Kinder nahmen uns an die Hand und so tanzten wir im Kreis mit immer wiederholenden Schrittfolgen. Dazu wurde indonesische Popmusik gespielt. Nach weiteren 20 Minuten war – gefühlt – das ganze Dorf auf den Beinen. Nach weiteren 30 Minuten ging uns die Puste aus. 3 Nächte und 2 volle Tage in Tentena, wir fanden es geil.