Tomohon macht einen sehr netten und aufgeräumten Eindruck auf uns. Wir holten uns erstmal eine richtig fette Mütze Schlaf. Schönes Wetter hier, aber wir machen heute einen entspannen Tag. Es gibt noch einiges an Berichten zu schreiben. Zunächst einmal wollten wir uns aber mit Obst eindecken. Auf den Togian Inseln ist unser Obstkonsum leider zu kurz gekommen ( aufgrund von gibt fast nix ). Der Markt ist nur eine Minute Fussweg vom Hotel entfernt, aber dieser Markt hat es echt in sich……. Wir haben schon von diversen Reisenden von dem “ extrem market “ in Tomohon gehört. Man kann es sich schon fast denken – Markt und Extrem – und ja genau richtig Kleintiere aller Art werden hier zum Essen angeboten. Hund, Katze, Schwein, Fledermaus, Flughund, Schlange und weitere Tiere werden in dieser Gegend gern verzehrt. Die Christl hat einen weiten Bogen um die “ Fleischhalle “ gemacht, den Geruch von verbrannten Fleisch konnte man im ganzen Ort “ genießen „. Das ist hier nichts für Tierliebhaber denn auch lebende Tiere werden gleich Vorort mit entsprechenden Werkzeugen getötet und verarbeitet ( Ich habe trotzdem einen kleinen Blick auf diesen Horror geworfen ). Nichts für schwache Nerven, es gab aber auch tolle Ecken an denen man z.B. köstliches Gebäck aus Zimt und Palmenzucker kaufen konnte. So eine Art Franzbrötchen-Ersatz auf Sulawesisch. Für den nächsten Tag stand der Hausvulkan auf dem Zettel. “ Leider “ nur Mistwetter aber dafür hatten wir dann wieder Zeit Berichte zu schreiben. Leider können wir nur 3 Nächte im Leo’s bleiben, denn danach hat eine mega Gruppe das ganze Hotel besetzt ( irgendetwas Offizielles ). Also müssen wir den Vulkan ein anderes Mal machen. Tschüss Tomohon, man sieht sich.
Nun hieß es Abschied nehmen vom Paradies. Die gesamte Crew verabschiedete sich von uns am Strand. Das war eine tolle Zeit, wir würden gern wieder kommen ! Mit an Bord sind Lisa und Pascal. Zunächst ging es per “ feeder “ vom Sandy Bay nach Wakai ( IDR 600.000 für das Boot, also IDR 150.000 pro Person ). Wir erreichten Wakai am frühen Nachmittag. Mit einem Tuk mussten wir noch das “ Terminal “ wechseln ( IDR 10.000 pro Person ). Jetzt haben wir mal wieder Internet, gleich ging es daran Berichte zu schreiben. Dieses Vorhaben scheiterte aber daran, dass uns alte Bekannte über den Weg liefen ( Petra und Vincent aus Österreich ( ex PokiPoki und Malenge ) sowie Anais und Quentin aus Frankreich ( Fähre nach Malenge ). Wir tauschten die letzten Erlebnisse aus. Die Fähre kam pünktlich um 16:00 Uhr, wir deckten uns noch mit Proviant ein, denn die Fahrt nach Gorontalo ( Ticket IDR 63.000 pro Person ) dauert so ca. 14 Stunden. Also auf an Bord und erstmal eine Schlafgelegenheit suchen. Zusammen mit Anais und Quentin entschieden wir uns für eine Matratze im luftigen Zwischendeck. Die Fähre war nur mittelprächtig belegt und deshalb konnten wir uns schön ausbreiten und einiges an Schlaf mitnehmen. Um kurz vor 07:00 Uhr des nächsten Tages erreichten wir Gorontalo. Hier wurden wir schon von diversen “ Schleppern “ erwartet. Auf Gorontalo haben wir keine Lust und somit ging es direkt weiter nach Tomohon ( Pro Person IDR 300.000 ). Mit im Gepäck – da identische Route – Anais und Quentin. Als Unterkunft hatten wir das Leo’s Hotel – Tipp von Vincent – bereits angemorst und zwei Zimmer reserviert. Nach weiteren 11 Stunden Autofahrt ( 400KM ) erreichten wir am späten Nachmittag Tomohon. Einfaches und nettes Hotel mit mal wieder sehr freundlichen Personal. Kurz noch zu viert zum Abendessen und dann ab ins Bett. So einen Monster Reisetag hatten wir schon lange nicht mehr. Hallo Tomohon.
Wir könnten es kurz machen mit dem Sandy Bay Resort auf Malenge – EIN PARADIES – machen wir aber nicht. Die Lage, das Wasser, die Natur ist ein Traum. Anfangs haben wir die PokiPoki Herzlichkeit ein wenig vermisst, doch wenn man auf die Menschen zugeht – im Vergleich zum PokiPoki spricht hier nur Aspan Englisch – kann man sich hier so richtig wohlfühlen. Was der Uya im PokiPoki war, ist hier unser Aspan ( naja, fast zumindest ;-)) Was haben wir hier so getrieben ? Schnorchelausflug zum Riff Nummer 5, Dschungelwanderung ins Dorf Malenge, Sonnenuntergang genießen an der Haifischbucht, kleine abendliche Entdeckungstour zu den Kokoskrabben, frisch geerntete Kokosnüsse verzehrt, Schnorcheln am Hausriff und vieles mehr. Unsere elektronischen Bücher liefen auf Hochtouren und die Hängematten wurden auf’s Äußerste strapaziert. Gesichtet wurde außerdem noch eine Schlange – ca. 2-3 Meter lang, ein Waran, ein wunderschöner Adlerrochen und natürlich die Baby-Haie direkt in unserer Bucht. Und dann durften wir noch eine Schildkröte zurück in die Freiheit entlassen. Eines Vormittags fuhr Aspan mit dem Boot ins Dorf um ein paar Besorgungen zu machen, er traf auf einen Fischer, der eine Schildkröte gefangen hatte. Auch wenn das Gebiet hier ein geschützter Nationalpark ist, kommt es leider immer wieder zu illegalen Fängen und auch verbotener Dynamit-Fischerei. Die Regierung tut hier nicht viel, außer die Eintrittsgelder zu kassieren… Aspan und der SandyBay-Manager, Apin, haben die Vereinbarung getroffen, sollten Sie so einen Fall beobachten, wird das Tier freigekauft unter Drohung einer Anzeige bei der Polizei und die Kosten teilen sich die beiden. Für die Schildkröte hätte der Fischer auf dem Markt einen Preis von bis zu 1,5 Mio Rupiah erzielen können – eine Menge Geld hier. Aber da Aspan mit der Polizei drohte, hat er das wunderschöne Tier für 200.000 Rupiah freikaufen können. Er brachte sie mit zum Sandy Bay, wo wir das Prachtexemplar gemeinsam frei ließen. Sie war anfangs noch sehr verängstigt und blieb regungslos in unserer Mitte liegen, doch dann machte sie sich auf in die wiedererlangte Freiheit. Wir hoffen, es gibt noch mehr Menschen, die dem guten Beispiel von Aspan und Apin folgen. Für uns war es ein bewegender Moment. Auch hier blieben wir länger als geplant, aber da uns das Bargeld ausgeht und es hier keinen Geldautomaten gibt, müssen wir die Togeans nach nun gut drei Wochen verlassen. Eine Rückkehr ist keinesfalls ausgeschlossen 🙂 Was für ein schönes Fleckchen Erde!
Von unseren diversen Schnorcheleien am Hausriff vom Sandy Bay kommen hier noch ein paar schöne Bilder. So jetzt Klappe halten und einfach genießen. Viel Spaß 😉
Auch rund um Malenge gibt es so einige Schnorchelplätze. Das Riff Nummer 5 soll eines der schönsten sein, also machten wir uns zusammen mit Annette und Jörn, ebenfalls aus Hamburg, auf den Weg dorthin. Die Bootsfahrt dauerte nur ca. 15 Minuten vom Sandy Bay aus. Wir verbrachten gut 1,5 Stunden im Wasser, da unser Kapitän kein Englisch konnte, waren wir uns nicht ganz sicher, ob wir auch tatsächlich alles, bzw. die schönsten Stellen des Riffs erkundeten. Wie sich später herausstellte, sollte es dort auch eine schöne Riffkante geben, die wir leider nicht gesehen haben. Es war trotzdem ein schöner Ausflug, es gab einige schöne Korallen und auch viele Fische. Aber leider ist auch hier schon sehr viel kaputt. Wir haben bisher schon einige tote Korallen gesehen, aber hier konnte man das Sterben des Riffs richtig beobachten. Die Korallen verlieren von unten die Farbe oder sind wie von einem Pilz befallen. Auch hier kann sich der Dornenkronenseestern aufgrund der Überfischung seines natürlichen Feindes, dem Napoleon-Lippfisch, ungehindert ausbreiten und die Korallen auffressen. Aber das ist natürlich nicht der einzige Grund, auch die ansteigende Meerestemperatur merkt man hier spürbar. Es ist schon sehr bedrücken mal wieder so nah und deutlich sichtbar zu erleben was wir unserer Erde antun. Aber es gab auch hier und da Stellen an denen neue Korallen wachsen und sich das Riff verändert. Wenn man ganz genau hinschaut und aufmerksam beobachtet, dann kann man sich auch an den kleinen Dingen erfreuen. Wir geben nicht auf und haben immer noch Hoffnung 🙂