In Prayagraj – so finden wir – gibt es nicht viel zu entdecken. Das Fort ist so lala….. aber was wir mega spannend finden ist die Begeisterung der Menschen für die heiligen Flüsse. Aber zunächst geht es zu den Gräbern von Khusro Bagh. Wir schauen uns kurz die Gräber an, weiter geht es mit dem TukTuk stadtauswärts in Richtung Wasser zum Sangam ( Bedeutung: Versammlung ). In diesem Fall fließen die heiligen Flüsse – Ganges und Yamuna – zusammen. Wir waren ja noch nie am Ganges und es ist schon ein mystisches Gefühl hier zu sein. Es werden Bootsfahrten zum Sangam angeboten, wir entscheiden uns für die ZuFuß Variante. Es ist staubig und sehr heiß. Wir werden sofort belagert von Bettlern, Pilgern, Sadhus, TukTuk-Fahrern und Bootsmännern. Puh, ganz schön penetrant, ein “Nein, Danke” wird einfach nicht akzeptiert. Es ist uns schon in der Stadt aufgefallen, es gibt hier sehr viele obdachlose Familien und vor allem die kleinen Kinder werden zum Betteln losgeschickt. Nach wie vor ein schwieriges Thema für uns… Es gibt hier wohl kein richtiges oder falsches Verhalten. Aber zurück zum Sangam, wir entscheiden uns erst einmal auf das Fort hoch zu gehen um den Tempel zu besuchen und vielleicht einen schönen Aussichtspunkt zu finden. Der größte Teil des Forts ist aber in der Hand des indischen Militärs und somit nicht zugänglich. Der Tempel befindet sich unterirdisch unter einem heiligen Baum. Wir wurden gleich am Eingang sehr aufdringlich um Spenden gebeten. Am besten für jede Heiligenfigur die dort steht (und das waren einige) und ständig wollte uns jemand segnen, selbstverständlich auch gegen eine Spende… Wir machten uns also auf zum Ufer und konnten weiteren Schleppern einigermaßen aus dem Weg gehen. Es ging vorbei an zahllosen Verkaufsstände, wobei hier in der Nachmittags-Hitze noch nicht so viel los war. Ganz anders dann am Wasser. Wir mögen das bunte Treiben, alle Menschen sind gut drauf, es wird fleißig gebadet und geplanscht, viel gegessen und Kamelreiten darf natürlich auch nicht fehlen. Es wurden sogar die Autos mit dem heiligen Wasser gewaschen oder vielleicht auch etwas Kühlwasser nachgefüllt?? 🙂 Möglich ist hier alles… Wir wagen uns mit den Füßen in den heiligen Fluss – nicht ohne vorher zu prüfen ob wir vielleicht irgendwo offene Stellen haben… 😉 Wir stellen uns manchmal aber auch an! Man kann hier auch Kanister kaufen, damit man das Wasser aus dem Ganges mit nach Hause nehmen kann. Wir lassen den Rummel auf uns wirken, natürlich sind auch wieder einige Selfie-Jäger unterwegs, und machen uns dann auf den Weg zurück in die Stadt. Das waren schon wieder ganz schön viele Eindrücke. Wir haben nun schon einige heilige Pilgerorte in Indien miterlebt, aber man kann sie wirklich nicht miteinander vergleichen. Für uns immer wieder ein Fest der Sinne, aber eben auch manchmal schwer verdaulich. Hier trifft einfach alles aufeinander, unbeschreiblich.
Spannend! 👍