Die Toten Rituale in der Region Toraja sind legendär – und deshalb ein Muß für jeden Sulawesi Besucher – auch wenn es sich makaber anhört. Diese Tradition wird bereits seit Jahrhunderten gepflegt und ist nichts für empfindliche Nasen bzw. Gemüter. Je nach Region / Ort / Dorf werden die Toten ( Skelette, Mumien ) jährlich – wohl immer im August – aus den Särgen geholt um die Toten zu reinigen, mit neuer Kleider auszustatten, einen kleinen Klönschnack zu halten oder eben auch ein “ aktuelles “ Photo mit dem geliebten Menschen zu schießen. Natürlich wird auch getrauert. Im Mittelpunkt steht aber ein wenig Zeit mit der “ Familie “ zu verbringen und vor allem den Kontakt zu den Toten nicht zu verlieren. Für unsere Ohren hört es sich schräg an und sieht auch vielfach gruselig aus, aber so ist nun mal mit fremden Kulturen. Touristen sind bei der Zeremonie herzlich willkommen. Wir wurden sogar gefragt ob wir ein Photo zusammen mit der Familie und den Toten machen wollen. Wir lehnten dankbar ab, die Familie hatte Verständnis, hätte sich aber auch gefreut. Die ewige Präsenz des Todes im Leben, bei den Toraja gehört es dazu. Das Ganze hat so einen halben Tag gedauert. Am Ende wurden die Toten dann wieder in Tücher gewickelt und in die Särge gepackt. Danach ging es wieder in die Familiengruft. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen sind die meisten Toraja Christen ( missioniert von unseren Nachbar aus Holland ). Die christliche Totenruhe wird – aufgrund der Tradition – flexibel ausgelegt. Die Toten zu ehren, schützt die Lebenden vor bösen Geistern, so heisst es. Wir müssen unsere Gedanken erstmal ordnen, denn das war schon echt krass, aufregend, spannend, interessant in einem.