Die chinesische Mauer bei Jinshanling

Für unseren Besuch der Mauer haben wir uns den Teilabschnitt bei Jinshanling ( ca. 140 Kilometer von Peking entfernt ) ausgesucht. Dieser Abschnitt ist weniger besucht und vor allem bekommt man noch nicht restaurierte Teile der Mauer zu sehen. Ausserdem, lediglich ein Minimum an Souvenirständen, Restaurant, Seilbahnen und somit für den asiatischen Touristen sehr viel weniger attraktiv.

Witziges und Wissenswertes über die Mauer

—> Die Mauer ist nicht nur das größte Bauwerk der Erde sondern auch eines der ältesten. Bereits im 7. Jahrhundert VC entstanden die ersten Befestigungsanlagen. Ein militärisches Bollwerk als auch ein Symbol für ein mächtiges Weltreich und deren zahlreiche Herrscherdynastien.

—> Bei der angeblichen Mauer handelt es sich um Stückwerke, welche aus verschiedenen Epochen stammen und in der Bauweise variieren. Die Abschnitte sind meist nicht miteinander verbunden.

—> Die Hauptmauer – stammt aus der Ming Dynastie ( 1386-1644 NC ) erstreckt sich über eine länge von 8850 Kilometern. Insgesamt sollen über die Jahrhunderte über 21.000 Kilometer errichtet worden sein.

—> Im Chinesischen trägt die Mauer den Namen „ 10.000 Li lange Mauer „  ( 1 Li = 575 Meter also 5750 Kilometer —> doch 10.000 ist im Chinesischen auch gleichbedeutend mit einer unzählbaren Menge, weshalb der Name auch „ Unvorstellbar lange Mauer „ bedeutet.

—> Die Mauer ist nicht – wie so oft behauptet – aus dem Weltraum zusehen ( Im Gegensatz zu den Pyramiden von Gizeh ) . Als Vergleich könnte man versuchen aus 3,2 Kilometer Entfernung ein menschliches Haar zu betrachten.

—> In der Hauptbauphase sollen bis zu 20% der Gesamtbevölkerung am Bau beteiligt gewesen sein. Als längster Friedhof der Welt wurde die Mauer auch betitelt. Ob die Leichen dort tatsächlich eingemauert wurden ist nicht belegt.

—> In der Kulturrevolution unter Mao bekam die Mauer ein schlechtes Images und wurde zum Abriss frei gegeben ( Die Mauer stand für Despotie und Gewaltherrschaft ). Die Bevölkerung bediente sich der Steine als Baummaterial. Erst nach Mao’s Tod und wachsendem touristischen Interesse wurde der „ Steinbruch „ wieder geschlossen.

Gesundheitlich etwas angeschlagen ( Winnie = Männerschnupfen ) machten wir uns am morgen auf die Socken. Mit dem Stadtbus erreichten wir den Eingang um 11:00 Uhr. Zunächst einmal gab es eine Stärkung in Form von Nudeln. Danach deckten wir uns mit Wasser ein und auf ging es zu einem der vielen Wanderwege um die Mauer zu begehen. Am Ende waren wir dann 4 Stunden auf der Mauer unterwegs. Ein wirklich tolles und beindruckendes Erlebnis mit am Ende sehr sehr wenigen anderen Touristen. Denen ist dann vielleicht die Puste ausgegangen bzw. der letzte offizielle Bus sollte erreicht werden. Uns war das egal, denn wir wollten soviel wie möglich „ Mauer „ geniessen. Schaut Euch die Bilder samt Beschreibung an. Vielleicht können die Bilder einen kleinen Eindruck dieses gigantischen Bauwerks vermitteln. Zurück am Abend stellte sich heraus – nach mindestens 18.000 mal Fiebermessen – das es sich um eine hartnäckige Art des Männerschnupfens handelt. Ganze 38,2° sagte das Quecksilber aus. Dank der Pflege von Schwester Christina sollte das gröbste am nächsten Tag überstanden sein.

 

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